Gemeinsam Laufen in unserer Region. Die individuelle Fitness stärken, Stress abbauen und Spass beim Laufen unter Gleich- gesinnten. Der Wildeshauser Lauftreff bietet mehr als “nur Laufen!” Der Slogan “Fitness und mehr!” ist Programm.

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Balaton Supermarathon - 4 Tage - 196km - 1 Ziel

Einmal um den Balaton in Ungarn umzu. In 4 Tagen 196km absolvieren und damit 4 “kleine” Ultras erlaufen. Eine Herausforderung in landschaftlich reizvoller Umgebung mit Gänsehaut-Feeling.

Die Eckdaten des Balaton UltraMarathon sind schnell erzählt: an 4 Tagen geht es einmal um den Balaton See in Ungarn. Die 196km sind dabei in die Etappen 48,2km, 52,9km, 43,6km und 51,3km unterteilt. Hinzu kommen noch weitere Wettbewerbe wie Staffel- und Paarlauf, Halbmarathon und Marathon. Die gesamte Veranstaltung mobilisiert somit nicht nur die Region, sondern europaweit

Läufer und deren Begleitungen. Neben Deutschland kamen die insgesamt über 2500 Läufer z.B. aus Canada, Russland, Serbien, Tschechien, Slowakei, Ukraine und Japan. Somit hat sich ein internationale Läuferfeld versammelt und konnten sicher sein, dass man sich aufgrund der Top Organisation ganz aufs Wesentliche, nämlich auf das Laufen um den Balaton, konzentrieren konnte. Selbst die Räder der Radbegleitungen werden im jeweiligen Ziel sorgsam verpackt und am nächsten Tag im Startbereich wieder bereitgestellt. Man musste also „nur“ Laufen.

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Startunterlagen abholen, es wird kribbelig

Und damit das möglichst optimal geschieht, begann für mich die Vorbereitung schon Ende November 2017. Dabei lag das Augenmerk diesmal nicht nur auf den Trainingsläufen, sondern vor allem auch auf dem Zeitfenster, wo in Deutschland üblicherweise die Grippewelle um sich greift. Da krank werden hätte bedeutet, dass ich das Laufevent Balaton Ultramarathon absagen müsste.

Die Vorbereitung lief jedoch optimal und so ging es am Dienstag den 20.03.18 zusammen mit meiner „Runners Crew“ Maria, die mich wieder auf dem Rad begleitet, in Richtung Ungarn. Am Balaton angekommen, galt es zunächst das Hotel zu beziehen und am nächsten Tag die Gegend ein wenig zu erkunden sowie die Startunterlagen im Rennbüro abzuholen. Dabei zeigte schon der Mittwoch, was uns in den nächsten Tagen erwarten sollte: Temperaturen zwischen morgens -1 bis Nachmittags um die 5 Grad. Jede Menge kalter Wind und zwischendurch einige sonnige Phasen. Es war also angerichtet.

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Der Balaton am Mittwoch Mittag, noch etwas verhangen

Balatonfüret ein netter Ort

Der Balaton mit der Berühmten Kirche in Tihany

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Die Sonnenuntergänge waren geil, Tihany

Der Balaton, auf den Weg zur Kirche hoch oben

die Kirche in Tihany

4 Tage    -     196km     -     ein Ziel    -    Balaton Supermarathon

1. Tag: Siófok – Fonyód 48.2 km  --  Laufzeit 4:59h

  • Sektion 1: Siófok – Szántód 15.8 km
  • Sektion 2: Szántód – Balatonszemes 16.1 km
  • Sektion 3: Balatonszemes – Fonyód 16.3 km
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kurz vor dem Start am 1. Tag - es kann losgehen...

Maria und ich waren eine gute Stunde vorher im Startbereich, bauten das Fahrrad zusammen und hatten anschließend noch Zeit, dem bunten Treiben ein wenig zuzuschauen. Es macht immer wieder Spass zu beobachten, wie unterschiedlich die Läufer doch sind, die sich da alle gemeinsam auf ein spannendes Event vorbereiten. Unterschiedliche Nationen, unterschiedlich ausgerüstete Teilnehmer, eben ein „buntes“ Läuferfeld.Zirka 15Minuten vor dem eigentlichen Start sammelten sich die Radbegleiter, um gemeinsam zum ersten Verpflegungspunkt zu fahren. Von dort durften dann die Läufer begleitet werden. Eine sehr gute Lösung, entzerrt diese Regelung doch das übliche Gewusel auf den ersten Kilometern. Für Maria ging es also pünktlich um 10.15h auf die Strecke. Ein sehr schöner „Nebeneffekt“ war auch, dass die Radbegleitungen unter dem Beifall der Läufer und Zuschauer starten konnten und somit auch den Zuspruch bekamen, der ihnen gebührt. 196km eine Läufer zu begleiten und das bei den widrigen Temperaturen, ist schon eine nennenswerte Leistung.

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die sanften Wellen des Balaton und dann diese Farbe..

Der Balaton türkis und hautnah

Platanen Alleen gab es am laufenden Band...

Die Läufer wurden schließlich um 10.30h im Massenstart auf die Strecke geschickt. Dieses Prozedere änderte sich bei den folgenden Starts, dazu aber später mehr. Wie gewohnt habe ich die ersten Kilometer genutzt, um meinen Rhythmus zu finden und das eine oder andere Schwätzchen im Läuferfeld zu führen. Teilweise auf Englisch, teilweise auf Deutsch, es war schon interessant zu sehen, wieviel Ungarn, Slowenen und Tschechen Deutsch sprechen. Da Tempo und Belastung zu Beginn noch überschaubare waren, blieb hierfür genügend Zeit.

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und immer wieder der Blick in eine Stichstraße

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Kunst oder Natur? oder beides gleichzeitig

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Fans  und Stimmung, überall war jemand...

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Die ersten 42,195km, der erste Marathon ist geschafft

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Die erste Ziellinie ist erreicht, geiles Gefühl!

Die Strecke führte durch Wohngebiete, entlang von Ferienhaussiedlung und durch die Natur entlang des Balaton. Abwechslungsreich und doch irgendwie immer am See entlang. Gerade in den Siedlungsstraßen am Balaton erlebte man die ganze Vielfalt der Wohnbebauung. Moderne Wochenendhäuser, alte verlassene Häuser, dann wieder Hotel- und Parkanlagen. Beim Blick in die Stichstraße sah man direkt wieder auf den Balaton. Manchmal hatte man den Eindruck, dass diese kleinen Straßen direkt im Wasser endeten. Es gab viel zu beobachten. Irgendwie hatte man aber auch den Eindruck, dass die gesamte Region eine riesige Baustelle ist. Irgendwo wurde immer gebaut und gewerkelt. Dann wieder der Blick auf die Uhr, Zeit und Pulskontrolle. Alles liegt im grünen Bereich.

Die Sonne schien, die Temperaturen am Tag mit um die 3 Grad waren etwas frisch und doch auszuhalten. Einzig der ständige Begleiter, der kalte Wind, trübte etwas die sehr gute Stimmung und mahnte immer wieder dazu, ein Blick auf Puls und Laufgeschwindigkeit zu werfen. Denn eines war am ersten wie an allen anderen Tagen klar: 4 Etappen mit insgesamt 196km läuft man nicht mal eben so und jede Kraftreserve würde gebraucht, wenn nicht heute, dann an einem der Folgetage… und der Folgetag kam, das war klar.

Egal wie, die Kilometer vergingen und nach der letzten Rechtskurve ging es schließlich auf die Zielgerade der ersten Etappe. Zeitmessung erledigen, warme Klamotten anziehen und fluchs in den warmen Bus, der uns Läufer und unsere Begleiter zurück zum Startbereich brachten, von wo es am nächsten Tag wieder per Bus in den Startbereich des zweiten Tages gehen sollte. Die Räder blieben im Ziel, darum kümmerte sich die Orga.

2. Tag:Fonyód – Szigliget 52.9 km  --  Laufzeit 5:43h

  • Sektion 1: Fonyód – Balatonmáriafürdő 16.1 km
  • Sektion 2: Balatonmáriafürdő – Keszthely 15.6 km
  • Sektion 3: Keszthely- Szigliget 21.2 km
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Startkorridor, immer zu zweit auf die Strecke

Und der zweite Tag sollte es in sich haben. Der morgendliche Blick aus dem Hotelfenster über den Balaton verriet bereits, dass an diesem Tag mit Sonne eher nicht zu rechnen war. Es blieb also das kalte Wetter um die 3 Grad und der Wind, dieser ewige und zu weilen recht kalte Begleiter. Von Siofok brachte uns der Bus zum Start nach Fonoyd. Im Startbereich war wieder ordentlich Betrieb. Die Radbegleitungen machten sich fertig, wir Läufer hatten etwas Zeit, um einen Schnack zu halten und die Orga sorgte dafür, dass alles übersichtlich und geordnet ablief.

Nachdem der letzte Zeitaufruf durch war, ging es zunächst eine halbe Stunde vor dem eigentlich Start für die Läufer los, die am Tag zuvor das Zeitlimit mit einer Spanne von 15min gerade noch erreicht hatten. Anschließend starteten wieder die Radbegleitungen und pünktlich ab 10.30h folgte schließlich das Hauptfeld. Eine schöne Geste auch hier: die führenden Läufer (m/w) wurden separat aufgerufen

und gingen als erstes an die Startlinie. Immer in zweier Paaren wurden die Läufer auf die Etappe geschickt. Auf dem Programm standen 52,9 km, was diese Etappe zur längsten machte. Ziel war in Szigliget, ein kleiner Ort an einem Berg.

Malerisch, wie der Zielkorridor vor der alten Kirche am Hang lag, wären da nicht vorher 52,9km mit vielen Steigungen, jede Menge Gegenwind bei ca. 4 Grad und einige monotone Geraden, die neben der Fitness und auch eine Herausforderung für den Kopf bedeuteten.

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Der Balaton und viel Natur

Der Balaton und viel Verpflegung, immer alles Top!

Der Balaton und viel Unterstützung!

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der nächste  Marathon

Sowas muss man auch “ertragen” :- ))))) HUNGER!!!

die ersten 100km sind geschafft

Auch diese Etappe folgte meiner immer gleichen Strategie. Die ersten 7 bis 10km mit einem Schnitt um die 6min/km anlaufen, um dann auf ca. 6.15   bis 6.30min/km das Tempo etwas zurück zu nehmen. Alle Verpflegungsstationen mitnehmen und immer darauf achten, das genug gegessen und getrunken wurden. Die Verpflegung war durchweg sehr gut. Von Wasser über Iso-Getränke, Magnesium, Kalzium bis hin zu Cola war alles da. Dazu Brote, Äpfle, Orangen, Salzstangen, Trockenfrüchte und viel nette Gesten der Helfer. Es mangelte dem Läufer- und Begleiterfeld an nichts.

Neben mir fuhr Maria, die u.a. weiterer Verpflegung und einige Wechselsachen auf dem Rad hatte. Die Ausrüstung passte also. Zudem war sie für das Lauftempo mit verantwortlich. Immer mal wieder einbremsen wenn es zu schnell wurde und immer mal wieder etwas aufbauende Worte, wenn es zu langsam wurde :- ) So ging es Kilometer um Kilometer um den Balaton. Wieder durch Wochenendsiedlungen, entlang endlos scheinender Straßen, Abstecher an den See. Es macht schon Spass, hier zu laufen und vor allem gibt es immer was zu sehen.

Dann der Blick auf die Uhr und die Feststellung, dass eigentlich bald das Ziel in Sicht kommen muss. Es ging entlang einer Hauptstraße auf ein kleines Dorf zu. Von weitem sah man schon eine Kirche an einem Berg. Ich dachte nur: blos nicht da noch rauf… Je dichter wir kamen, je klaren kamen die Einzelheiten in Sicht. Ein Weg führte an diesem Berg entlang hoch zu einer Kirche. Darauf sah man schließlich wie an einer Kette aufgereiht, die Läufer. Ich meinte noch etwas spassig zu Maria, da hoch und ich bin für morgen erledigt. Die lächelte nur und meinte, nun mal rauf da. Noch eine Rechtskurve und dann ging es in die Steigung. Erst eine leichte Anhöhe, dann auf einen Querweg und schließlich eine weitere Steigung. Der Puls schoss hoch, egal wie aber da mussten wir alle hoch…. Schließlich die letzten Meter, eine leichte links Kurve und dann auf die Zielgerade der zweiten Etappe. Herrlich gelegen und doch mega anstrengend. Im Ziel blies zur Begrüßung auch gleich wieder der kalte Wind, alles wie gehabt….

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und immer Natur pur

unendlich scheinende Straßen, immer geradeaus

wichtige Persönlichkeiten aus Holz

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Ziel in Sicht, da ging es noch hoch

..und noch weiter hoch, an Laufen war nicht zu denken

die zweite Ziellinie

Hintergrund:

Der Balaton (deutsch Plattensee) liegt in Westungarn, ist der größte Binnensee und neben dem Neusiedler See im Burgenland auch der bedeutendste Steppensee Mitteleuropas. Insgesamt ist er 79 km lang und im Mittel 7,8 km breit. Die Fläche beträgt jetzt 594 km², damit ist er 14 km² größer als der Genfer See und 58 km² größer als der Bodensee.

Durch die Halbinsel Tihany wird er im zweiten Drittel seiner west-östlichen Längsausdehnung auf 1,3 km eingeschnürt. Die durchschnittliche Tiefe beträgt 3,25 m, die maximale Tiefe 12,5 m. Diese geringe Tiefe erleichtert die Durchwärmung, im Sommer steigt die Wassertemperatur auf bis über 30 °C. Das Südufer des Sees ist flach, das Nordufer wird von den Weinbergen des Badacsony und den Ausläufern des Bakony gesäumt.

Die Römer nannten den Balaton Pelso. Der ungarische wie auch der deutsche Name stammen vom slawischen blatna, was so viel bedeutet wie sumpfige Marsch. Im Ungarischen wird der See umgangssprachlich Ungarisches Meer, oder kurz auch Balcsi genannt. Die Strände, die Heilbäder und Thermalquellen um den See ziehen Badetouristen an. Neben der Hauptstadt Budapest ist der Balaton das wichtigste Tourismuszentrum Ungarns. Wirtschaftliche Bedeutung haben außerdem der Weinanbau und der Fischfang.

Größere Städte in der Nähe: Veszprém

Städte: Siófok, Balatonfüred, Tihany, Keszthely, Balatonszemes, Balatonvilágos

Quelle: Wikipedia

3. Tag: Badacsony – Balatonfüred 43,6 km  --  Laufzeit 4:42h

  • Sektion 1: Badacsony – Révfülöp 13.5 km
  • Sektion 2: Révfülöp – Fövenyes 17,3 km
  • Sektion 3: Fövenyes – Balatonfüred 12,8 km
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strahlende Sonne beim Start am 3. Tag

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die Radbegleiter sammeln sich

Dieser Lauftag fing an, wie jeder Lauftag anfängt, nämlich mit dem Blick aus dem Hotelfenster und der Feststellung, dass es eigentlich recht sonnig ist. …naja, das kann sich dann schnell ändern, auch diese Erfahrung durfte ich hier schon machen. Angesagt waren 4 Grad mit Sonne und später zunehmender Bewölkung, dazu ein Nordwest Wind. Was der bedeuten sollte, machte sich später auf der Strecke schnell bemerkbar, nämlich Dauerwind von vorne.

Der Startablauf im Badacsony verlief wie am Vortag. Erst wurden die Frühstarter, dann die Radbegleitung und schließlich das Hauptfeld in zweier Gruppen auf die Strecke geschickt. Morgens war es um die 2 Grad kalt, die Sonne schien herrlich durch die Baumwipfel im Startbereich und lies die Vorfreude auf die dritte Etappe steigen. Bis auf ein paar Blessuren am Fuß war bei mir alles im Lot, Maria war gut drauf, es konnte also losgehen.

Kurz nach 10.30h begann das gewohnte Startprozedere. Von Badacsony nach Balatonfüret bedeutete laut Streckenbeschreibung auch ein Lauf durch die Weinregion am Balaton. Die ersten Kilometer wieder Rhythmus aufnehmen, das Lauftempo bei gut 6,00min/km halten und auf die erste Verpflegung zu laufen, wo die Radbegleitungen auf das Läuferfeld warteten. Es war etwas windig im Ort, dabei dachte ich mir aber erstmal nichts. Nachdem wir aus dem Ort raus waren, ging es über einige Radwege entlang einer Hauptstraße, dann wechselweise durch Wochenend – Gebiete, entlang des Sees und wieder ran an die Straße. Irgendwie lies der Wind nicht nach. Die Kälte setzte sich mehr und mehr fest. Immer der kalte Winddruck auf den Oberschenkeln, dann eine windstillere Passage und wieder rein in den Wind. Es wurde von Kilometer zu Kilometer unangenehmer. Zwischendurch entschädigten herrliche Ausblicke auf den Balaton für die Mühen. So ging es immer weiter,  Kilomete

um Kilometer. Dann eine dieser unangenehmen, langen und nicht sehr hohen Steigungen. Wieder der Gegenwind. Gefühlt hörte das überhaupt nicht auf mit dem Wind.

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Prost, Fans müsssen auch Feuchtigkeit tanken :- ))

Die hatten allen ihren Spaß, toller Support!

Kirchen immer auch einem Berg, warum eigentlich?

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Kleines Dorf irgendwo am Balaton, Beschaulichkeit pur

selbst Weinberge gibt es hier

und wieder so eine gerade Straße... Kopfsache!

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Der nächste Marathon

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Ziel in Balatonfüret, 3.Tag

Schließlich eine Anhöhe rauf, wo oben viele Zuschauer standen, die uns Läufer förmlich den Weg hoch applaudierten. Ich fragte mich noch, warum stehen die gerade alle an dieser Stelle? Oben angekommen drehte ich mich um und sah, warum hier so ein „Auflauf“ statt fand. Ein unglaublicher Blick bei besten Sonnenschein über den Balaton, dazu die Karavane der Läufer und Begleiter, die sich den Hang hoch schlängelten. Unbeschreiblich dachte ich noch.

Dann wieder ran an den Wind, rein in die nächsten Kilometer. Maria mal weiter vorne, mal weiter hinten, gerade wie es mit dem Läuferfeld passt. Zwischendurch Verpflegung, es musste immer weiter gehen.

Schließlich Kilometer 38, noch 5km bis zum Ziel. Nochmal die Laufgeschwindigkeit kontrollieren und halten. Irgendwie nahm diese Strecke kein Ende. Die Kirche in Tihany, die wir am ersten Tag noch im Sonnenuntergang besucht hatten, war immer im Blick. Eine gute Gelegenheit, sich etwas abzulenken. Dann endlich rein nach Balatonfüret.  Jetzt wurde es windstiller. Eine gute Gelegenheit, um noch ein paar Kilometer in einem guten Tempo zu machen und damit die Laufzeit noch etwas positiver zu gestalten. Bei der täglichen Marathonmarke noch ein kurzer Stopp fürs Erinnerungsfoto, schließlich führte die Strecke auch an unserem Hotel vorbei. Toll dachte ich, da könntest Du jetzt gemütlich an der Bar sitzen….

Und weiter Richtung Ziellinie. Noch ein paar Meter und schließlich stoppte die Zeit bei 4:42h. Ich war ausgekühlt und bedient. Hauptsache nicht noch so eine Etappe am letzten Tag, dachte ich noch bei mir und machte mich aufs ins warme Hotel.

4. Tag:Balatonfüred – Siófok 51,3 km  --  Laufzeit 5:41h

  • Sektion 1: Balatonfüred – Balatonalmádi 16,2 km
  • Sektion 2: Balatonalmádi – Balatonakarattya 20.1 km
  • Sektion 3: Balatonakarattya – Siófok 15 km
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Morgens um 7:44 im Startbereich

meine Radbegleitung beim 4. Start

Start 4.Tag, immer zu zweit auf die Strecke

Die zweitlängste Etappe stand am vierten und letzten Tag an. Es ging von Balatonfüret zurück nach Siofok. Diesmal sollte die Strecke eher von den zu durchlaufenden Naturschutzgebieten geprägt sein. Ich war gespannt darauf, was das im Einzelnen bedeuteten würde.

Angesagt war wieder dieser leichte Wind. Diesmal sollte der aber aus Südwest kommen. Zudem waren wolkige 5 Grad am Tag angesagt. Morgens fühlte man von diesen 5 Grad nun wirklich nichts aber das konnte sich ja noch ändern. Es war wieder windig und unangenehm kalt. Die Wiesen um den Balaton waren mit leichtem Frost überzogen, was alles recht beschaulich aussehen ließ.

Das Startprozedere fing diesmal schon um 7.30h an und das Zeitlimit bot überraschend viel Spanne. Der Grund hierfür wurde mir zwischen  Kilometer 30 bis 37 klar. Aber bis zu der Erkenntnis war noch lange hin.

Nach dem Start hiess es zunächst wieder Rhythmus aufnehmen und sich auf die letzten knapp über 50km konzentrieren. So langsam waren die letzten Kraftreserven gefragt. Puls und Geschwindigkeit immer wieder kontrollieren und den sich immer wieder wechselnden Temperaturen, mal mit mal ohne Wind, stellen. Ging es am Tag 3 noch durch das Balaton – Weingebiet so war an diesem Tag das Thema Landschaft und Naturschutzgebiete dran. Immer wieder führte die Strecke entlang des Sees, rechts die Reed-Gräser, dann durch waldigere Gebiete. Einmal hörten wir sogar den Specht. Es war Natur pur. An den Verpflegungen ausreichend essen und trinken und dann weiter, immer weiter.

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Bodenfrost am morgen, nichts ungewöhnliches

Kunst am Balaton, was will uns der Künstler sagen?

herrliche Ausblicke, Zeit um die Seele laufen zu lassen

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Der Balaton etwas stürmischer

und dann wieder rein in die Natur

irgendwo war der Specht zu hören

Wieder durch eine dieser endlos gerade scheinenden Straßen, an denen ein Wochenendhaus neben dem anderen Stand. Schon ein toller Flecken Erde, dachte ich so bei mir. Hatten doch gerade die Häuser in der ersten Reihe am Balton einen perfekten blick über die Reetgras – Flächen rauf auf den See. Dann ging es in eine leichte Steigung, noch funktionierte das Laufen. Kilometer 32, 33. Die Steigung nahm mehr und mehr zu. Dann kam ein richtiger Berg. An Laufen war bei mir, wie bei vielen anderen, jetzt nicht mehr zu denken. Meter um Meter ging es nach oben. Schließlich erreichten wir den Versorgungspunkt bei km37. Endlich dachte ich, das ist geschafft. Nur, wo es rauf geht, musste es auch zweifelsfrei wieder runter gehen. Aber soweit waren wir noch nicht. Nach einer Kurve kamen wir schließlich auf einem Hoch-Plato an. Ein gigantischer Ausblick auf den türkisch schimmernden Balaton. Es war sprichwörtlich atemberaubend. Dan irgendwo bei km40 wieder eine Verpflegung. Der Ausblick blieb, es war nur geil.

Schließlich kam, was kommen musste, es ging wieder bergab. Erinnerungen an meinem 100km Lauf in den Schweizer Alben wurden wach. Rauf ist schwierig, runter aber noch viel mehr, zumal die Kraftreserven mittlerweile aufgebraucht schienen. Teilweise gehend, teilweise laufend, immer weiter runter. Dann ca. 3km nur geradeaus, immer nur geradeaus. Will diese Straße denn gar nicht enden. Maria neben mir versuchte zu motivieren. Laufzeit kontrollieren, Zielzeit im Blick halten, immer der gleiche Ablauf. Da war sie wieder auf den letzten Kilometern, die Monotonie des Seiens.

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Berg hoch, mit Rad noch anstrengender

gehen, an laufen war nicht zu denken

... und dann so ein Ausblick, wahnsinn!!

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Der Balaton, überwältigend

und noch ein Marathon

danach ging es dann bergab, das Ziel kam dichter

Eine Verpflegung noch bei ca. km47 und plötzlich war der Laufrhythmus wieder da und die Laufgeschwindigkeit pendelte sich wieder um die 6:15min/km ein. Irgendwo bei km49 schickte ich Maria dann voraus Richtung Ziel. Fahrrad abstellen und vor dem Zielkorridor warten, denn schließlich wollte ich mit meiner Runners Crew zusammen über die Ziellinie laufen. Von weitem tauchte, direkt am Balaton Ufer gelegen, dann das riesige Zielbanner auf. Besser hätte das Ziel für den Lauf um den Balaton nicht positioniert sein können. Wie zur Begrüßung kam die Sonne wieder etwas durch die Wolken und der Balaton schimmerte in einem türkis-blau als wollte er jeden Läufer einzeln für das in den vergangenen Tagen Geleistete beglückwünschen. Nur noch ein paar Meter, die Gedanken folgen durch die Strapazen der letzten Tage. Das Wasser plätscherte ans Ufer So muss Ziel sein! Im Eingang zum Zielkorridor stand Maria und machte noch ein Foto. Dann Laufklamotten richten und   gemeinsam liefen wir unter dem Applaus der Zuschauer über die Zielgerade. Ein tolles Gefühl, diese Herausforderung bestanden zu haben.

Die Uhr blieb schließlich bei 21:07h stehen, was den 22. Platz in meiner Altersklasse und den 112 Platz insgesamt ausmachte. Damit lag ich im sehr guten Mittelfeld von 275 Läufern, was aber absolut zweitrangig war. Die Herausforderung 196km in 4 Tagen war geschafft. Immer im Zeitlimit und wenn auch teilweise an der Grenze der Belastung, so doch immer die Herausforderung körperlich wie im Kopf gemeistert.

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der Zielkorridor am Balaton, was für ein Gefühl

kurzer Blick hinter die Ziellinie, perfektes Panorama

Vielen Dank an Timea für die tolle Unterstützung!

Das Fazit dieses Laufes fällt absolut positiv aus.

Die ganze Veranstaltung war sehr gut organisiert, es gab immer einen kompetenten Ansprechpartner, der auf alle Fragen immer eine Antwort hatte. Immer freundliche und engagierte Helfer, die bei teilweise 2 Grad im eisig kalten Wind die Verpflegungsstationen über Stunden offen hielten. Das sind Leistungen, die man nicht vergessen darf. Dafür ist an dieser Stelle auch ein ganz großes Dankeschön fällig! Eine super tolle Landschaft mit Aus- und Weitblicken, die die Strapazen der Lauftage ausgleichen und vor allem viele Zuschauer und Begleiter an der Strecke, die anfeuerten und für eine sehr gute Stimmung sorgten. Es immer wieder beeindruckend, wie gerade an den Hauptstraßen die Menschen standen und uns Läufer anfeuerten. Diesen Lauf ein zweites Mal zu finishen werde ich angehen, dass steht schon heute fest!

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Geschafft!!

Alle Infos zum UltraMarathon rund um den Balaton in Ungarn gibt es hier: Balaton Supermarathon

Bilderquelle Bildkarussel: Die Bilder wurden von der Orga zur Verfügung gestellt, dazu vielen Dank an Timea Horwath!

Zum Abschluss noch ein paar ungeordnete Impressionen vom Lauf und dem ganzen drum herum. Vom morgendlichen  Blick aus dem Hotelfenster um die Wetterfrage spekulativ zu klären, vom Kuchen am Vortrag, türkis schimmernden Balaton sowie von den vielen netten Menschen, die wir kennen gelernt und mit denen wir uns durch diese 196km gekämpft haben. Dieses Laufevent verbindet Menschen aus vielen Nationen, das ist absolut beeindruckend!

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