Gemeinsam Laufen in unserer Region. Die individuelle Fitness stärken, Stress abbauen und Spass beim Laufen unter Gleich- gesinnten. Der Wildeshauser Lauftreff bietet mehr als “nur Laufen!” Der Slogan “Fitness und mehr!” ist Programm.

WLT_Logo_einfarbig_gru¦ên_Slogan png

3. Stettin Marathon am 25.06.17 ein Laufbericht von Fritz Rietkötter

Stettin, hier leben heute über 400.000 Einwohner auf ca. 300qkm. Stettin ist die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Westpommern und die 7. Größte Stadt in Polen. Alle weiteren Eckdaten gibt es unter https://de.wikipedia.org/wiki/Stettin

Sanprobi_maraton_szczecinski_logo (350x197)

Vor dieser Kulisse fand der 3. Stettin Marathon statt, der alles zu bieten hatte, um Land und Leute kennen zu lernen. Aber von vorne. Los ging es am Freitag Abend. Mit etwas über 4 Stunden Anreise liegt Stettin in einer überschaubaren Entfernung zu Wildeshausen. Also alles einpacken und ab in Richtung Polen zu meinem ersten polnischen

Marathon. Nachdem wir unser Hotel bezogen hatten, konnte es am nächsten Morgen zeitig zur Startnummernausgabe in der Azoty Arena (Sportarena) und anschließend zum Sightseeing gehen.

DulnyPacemaker (6) (350x233)

mit Robert und Deutscher Fahne im Startgebiet

IMG_3896 (350x263)
IMG_3899 (350x263)
IMG_3962 (350x263)

die Sportarena

Ausgabe der Startunterlagen, perfekt organisiert

Anfahrt der Busse in Police

Auch wenn Stettin durch den zweiten Weltkrieg einen Großteil seiner Altstadt verloren hat, ist diese Stadt doch eine Reise wert. Die Oder, der Altstadtkern, der nach und nach wieder aufgebaut wird, das Zentrum, das Colorado Steakthouse mit einem perfekten Ausblick über den Hafen. Die Kathedrale, das Umland Richtung Norden in den Stettiner Haff. Es gibt eine Menge zu erkunden. Naja und das polnische Bier schmeckt schließlich auch sehr gut!

Am Sonntag stand dann Marathon an. Los ging es um 7.30h ab der Sportarena, wo später auch das Ziel war. Mit von der Organisation bereit gestellten Bussen wurden wir zunächst in das ca. 20min Fahrtzeit entfernte Police gebracht. Hier, direkt auf dem großen Parkplatz des Chemie – Konzerns Azoty war der Startbereich aufgebaut bzw wurde gerade aufgebaut. Es gab jede Menge Platz für den Bustransfer, die Läufer, die Fans und alles, was sich sonst noch in einem Startbereich abspielt.

IMG_3969 (350x263)
IMG_3978 (350x263)
IMG_3979 (350x263)

Kleiderbeutelabgabe im Bus. Der nah alles mit...

Starterfeld, gleich fing der Count Down an

zum ersten auf polnisch rückwärts gezählt

Ich hatte mir gleich den ersten Bus „geschnappt“, um nach Police zu kommen. Mit drei Abfahrtsterminen war für alle eine sichere Anfahrt gewährleistet. Auf jeden Fall hatte ich so genügend Zeit, um mich noch ein wenig im Startbereich umzusehen und das bunte Treiben dort zu beobachten. Es ist immer wieder interessant, welche „Typen“ man so alles sieht. Im Mitten des Läufergewusel sprach mich dann Robert an. Ein Läufer aus Berlin. Er meinte, dass wir wohl die beiden einzigen Deutschen Läufer seien. Er fiel direkt mit seinem außergewöhnlichen Lauf – Outfit auf, was uns beiden dann auch das Titelbild in der örtlichen Presse einbrachte.

IMG_3980 (350x263)
IMG_3981 (350x263)
IMG_3983 (350x263)

direkt nach dem Start, rein in die Natur

dann richtung Police

und rein ins Dorf

DulnyPacemaker (1) (350x233)

auch die Pacemaker hatten Ihren Spass

Nachdem sich das Starterfeld gesammelt hat, ging es pünktlich um 9.00h auf die Strecke. Diese führte von Police (nördlich von Stettin) durch waldreiches Gebiet Richtung Stettin. Dort über das Stadtzentrum, den Hafen, bis zum Ziel in der Azoty Arena.

Mein Plan war relativ simpel. Die ersten 15km knapp unter einem 6min/km Schnitt bleiben, um so ausreichend Zeit für den „Sightseeing-Laufteil“ in Stettin heraus zu laufen und dann zwischen 4.15h und 4:30h finishen. Mit meiner Endzeit von 4:19h klappte das auch sehr gut, obwohl es zwischendurch jede Menge „Überraschungen“ gab, die einmal mehr zeigten, dass Marathon schon etwas Besonderes ist. Auf jeden Fall lernte man hier auf den 42,195km alles über Polen kennen, was es kennen zu lernen gibt.

IMG_3985 (350x263)
IMG_3986 (350x263)
IMG_3991 (350x263)

Schöne Ausblicke in Police

die Zuschauer waren immer gut drauf

Mitten im Wald plötzlich Stimmung pur

Los ging es mit der Strecke. Durch den Streckenverlauf gab es viel zu sehen. Die kleinen Dörfer zwischen Police und Stettin, waldreiche Gebiete und dann eben auch die Stadt Stettin. Nach dem Startschuss wurde im vorderen Teil des Läuferfeldes sofort richtig Tempo gemacht. Da ist ordentlich Dampf auf dem Kessel, dachte ich noch so bei mir und gliederte mich im Hauptfeld ein, wo ich aufgrund meines Laufplanes in aller Ruhe (naja was beim Marathon so Ruhe nennt) Tempo und Rhythmus aufnehmen konnte. Mit einem Schnitt von knapp unter 6:00min/km ging es durch bewaldete Gebiete, durch kleinere Dörfer und dann immer der Hauptstraße folgend in Richtung Stettin. Gefühlt wurde aus jedem zweite vorbei kommenden PKW gehupt und alle Läufer angefeuert, dazu die immer spassigen Helfer an den Versorgungspunkten. Es kam nie Langeweile auf. Der Puls lief rund und ruhig, alles war im Plan. Die Kilometer konnten abgespult werden.

IMG_3992 (350x263)
IMG_3995 (350x263)
IMG_3997 (350x263)

10km gerade aus

und wieder ein Dorf

kurz vor Halbmarathon

DulnyHelfer3r (4) (350x233)

Ein großen Dank an die Helfer!!

Eines merkte man aber schon auf den ersten 10 Kilometern, was später in Stettin eines der großen Herausforderungen werden sollte, diese gefühlt ewig langen, leichten Steigungen. Teilweise über fast 2km zogen sich diese leichten Wellen hin. Dieses ganz leicht wellige Profil war zweifeldfrei die Herausforderung des Marathons.

Nach ca. 18km erreichten wir schließlich die Stadtgrenze von Stettin. Ein paar Kilometer weiter ging es wieder durch einen kleinen Wald und schließlich über die Halbmarathon Marke. Die absolvierte ich mit 2:02h Über einen kleinen Park, einer

Schlossanlage mit See, ging es danach direkt ins Stadt Zentrum. Ich hatte den Zentralen Platz in Stettin noch nicht ganz erreicht, da zogen zunächst dunkle Wolken auf und anschließend gab es ein Schauer, das sich „gewaschen“ hatte. Es schüttete wie aus Kübeln. Binnen Minuten war ich komplett durchnässt und das Wasser schien vom Capy direkt bis zu den Laufschuhe durchzulaufen

DulnyHelfer2 (2) (233x350)

die hatten auch Spass

IMG_4017 (350x263)
IMG_4021 (350x263)
IMG_4025 (350x263)

Park vor dem Schloss - Durchlauf

durchs Tor und direkt rein ins Zentrum

Musik und gute Laune

Leichte Mulden in den Straßen füllten sich schlagartig mit Wasser und wurden zu kleinen Seen. Vor lauter Regen sah man sprichwörtlich die vor einem liegende Straße nicht mehr. An der folgenden Verpflegungsstation zeigten die Helfer abermals, dass man ihnen den Spass nicht nehmen konnte. Mit einem Lächeln wurden Wassermelonen – Stücke gereicht und beim Angeben der Wasserbecher folgt ein lautes Lachen.

Mit Spass geht eben vieles einfacher. Dennoch, irgendwie wollte der Regen nicht aufhören, als es vom Stadtzentrum über die Schnellstraße an die Oder ging, um von dort die Oder – Terrassen entlang zu laufen und schließlich weiter Richtung Hafen abzubiegen. Mit und nach dem ersten Schauer kam dann noch Wind dazu. Der drückte mal von hinten und mal von vorne kalt gegen den Körper und lies keinen Zweifel, dass das noch nicht alles war.

IMG_4029 (350x263)
IMG_4032 (350x263)
IMG_4035 (350x263)

und rauf auf den High-Way

das erste Regenschauer

der Hafen kam in Sicht

Jetzt war der Laufrhythmus gefragt. Schritt um Schritt einfach durch die Kilometer. Nicht denken, sondern Laufen hieß das Motto zwischen km 24 – 29. Das umlaufen von Wasserlarchen machte eh keinen Sinn, weil sich eine Pfütze an die andere reihte  und die Regenmassen sowieso die Straße komplett unter Wasser setzten. Gegen den Wind laufen, Puls kontrollieren, die leichten Steigungen annehmen. Den Zubringer zur Hochstraße rauf und eine nächste Abfahrt weiter wieder runter. Hier zog wieder dieser ungemütliche Wind, diesmal von links, von der Oderseite, in die Laufstrecke. Ich dachte nur: naja, ist ja Marathon. Also weiter immer weiter.

20170625_115934 (350x263)
20170625_122152 (350x263)
IMG_4039 (350x263)

Die Laufstrecke hat den Verkehr bestimmt, unkompliziert

Robert und Maria, Berliner und rheinische Frohnatur

der Eingang zum Hafen

Kurz hinter den Harken Terrassen ging es wieder an die Straße, als neben mir plötzlich ein Wagen langsam herfuhr. Sieh an dachte ich, sicherlich Maria. Und so war es auch. Die feuerte mich aus dem warmen, trockenen Auto an. Ja, so ein Fanleben kann anstrengend sein…. Was für ein Zufall, sich so punkt genau zu treffen. Meine Laufzeit lag allerdings fast auf die Minute genau im Plan, was diese Finde-Aktion doch deutlich vereinfachte. Mit ihrer Fan – Unterstützung an drei weiteren Stellen ging es schließlich auf die letzten 10 Kilometer.

Zunächst führte die Laufstrecke aber erstmal weiter in Richtung Hafen. Es wurde wirklich ein super abwechslungsreiches Panorama geboten. Alles, was Stettin zu bieten hatte, deckte der Streckenverlauf ab. Um in den eigentlichen Hafen zu gelangen, überquerten wir zunächst eine Oder Brücke. Anschließend führte eine Schleife durch das eigentliche Hafengebiet. Wir liefen vorbei an Docks, Hafenkränen, Container – Brücken und Lagerhallen. Hier hatten selbst einige  Hafenarbeiter etwas Zeit, um uns Läufer anzufeuern. Auch keine alltäglichen Zuschauer. Schließlich bei km35 wieder zurück über die Brücke und weiter Richtung Ziel.

20170625_122422 (350x263)
IMG_4044 (350x263)
IMG_4046 (350x263)

und wieder raus aus dem Hafen

zwischen durch wieder Sonne

viele DJs, die hörte man schon sehr früh

Dulnyregen(3) (350x234)

die Devise lautet: Kämpfen und nicht aufgeben

DulnyRegen2 (5) (350x233)

Ja, Regen gab es satt und reichlich zwischendurch

IMG_4048 (350x263)

das Ziel kam in Sicht

So schnell, wie der Regen kam, so schnell war auch die Sonne wieder da. Das führte zu einer streckenweisen stickig warmen Luft. Jetzt merkte man bei vielen Läufern, dass sie dem hohen Anfangstempo Tribut zollen mussten. Langsam aber sicher ging es für mich damit ans Überholen. Der eine oder andere hatte merklich zu kämpfen, was sicherlich neben dem Streckenprofil vor allem an dem Kräfte zehrenden Wetter lag.

Kurz nach der Hafenbrücke, so ab ca. km37 kam schließlich der zweite Regenteil. Wie auf Kommando schüttete es wieder wie aus Kübeln. Auf diesem Streckenabschnitt, irgendwo zwischen km 35 und km40, ging es gefühlt mit permanenten Steigungen nur noch gerade aus. Durch Wohnviertel, entlang einer Hauptstraße immer gerade aus. Und dazu der Regen, es goss ohne Ende. Aus den Seitenstraßen floss das Wasser förmlich in Bächen auf die Hauptstraße. Ausweichen machte keinen Sinn, also einfach mitten durch. „Dancing in the rain“ fiel mir dazu nur noch ein. Bei der guten Laune, die die Helfer trotz allem hatten, wäre sicherlich auch der eine oder andere für einen Regentanz zu haben gewesen. Nee bloß nicht dachte ich noch bei mir, bevor noch mehr Regen kommt. …ja, Laufen kann abergläubisch machen.

Gefühlt hörten diese ständigen Steigungen nicht mehr auf. Regen, Wind, Steigungen und zwischendurch die Sonne. Dieser Marathon forderte die ganze Fitness. Also immer wieder den Plus kontrolliert, bei den km – Schildern das Tempo checken, Laufrhythmus halten. Wieder Puls kontrollieren. Trotz aller Herausforderungen hielt die Fitness, alles blieb im Rahmen. Ein gutes Gefühl, das einem durch jeden Regen nassen Schritt half.

Dann schließlich das 40km – Schild. Jetzt nur noch 2km und das Ziel sollte in Sicht kommen. Also weiter Tempo und Rhythmus halten, die letzte Steigung rauf und rein in den Zielkorridor. Hier herrschte wieder, trotz des widrigen Wetters, super tolle Stimmung unter den Zuschauern und Helfern. Da macht finishen einfach Spass! Schließlich blieb die Uhr bei 4:19h stehen, was für mich einmal mehr genau im Rahmen lag und für Platz 36 in meiner Altersklasse reichte. Ein toller Lauf mit vielen Herausforderungen fand damit sein erfolgreiches Ende. Zum Abschluß in den Verpflegungsbereich der Azoty Arena und anschließend unter die warme Dusche. Was will man mehr….

Bildquelle: alle Bilder mit dulny-Logo Freigabe durch Foto dulny | jaroslawdulny@wp.pl Vielen Dank dafür an Jaroslaw!

Medaille (350x233)
20170625_132631 (350x263)
IMG_4059 (350x263)

Geschafft, Medaille mit echtem Bernstein!

Es hat Spass gemacht!

Zeit zum erholen, perfekt in der Azoty Arena

Das Fazit des Stettin Wochenende incl. Marathon ist durchweg positiv. Eine interessante Stadt mit landschaftlich reizvollem Umland sowie ein perfekt organisierter und sehr familiärer Marathon. Immer freundliche und zu Späßen aufgelegte Helfer, denen ein großes Dankeschön und viel Lob gebührt. Schade ist, dass es keinen (mind.) englischen Ausschreibungstext zu dem Marathon gibt. Mit Hilfe von Google-Übersetzer, einer polnischen Bekannten und vor allem Magdalena aus dem Marathon – Büro konnten aber alle Fragen geklärt werden. Dafür an Magdalena auch hier ein großes Danke! Interessant war auch zu beobachten, wie unkompliziert die Polizei mit den Straßensperrungen umging. Schnellstraßen und Haupteinfallstraßen wurden teilweise oder ganz gesperrt. Wenn es über große Kreuzungen ging, wurde der Verkehr kurzerhand angehalten und anschließend wieder frei gegeben, bis der nächste Läufer / Läufergruppe querte. Da standen schon mal Straßenbahn und jede Menge PKW in einer langen Schlange und warteten. Alles verlief reibungslos und mit einer ordentlichen Portion Gelassenheit. Stettin ist eine Reise wert und der Marathon im aller bestem Sinn ein echter Geheim – Tipp. Es ist nicht der größte Marathon aber einer von denen, die sich lohnen, erlaufen zu werden! Ich komme wieder, denn alles habe ich noch nicht gesehen….

Weitere Infos: Stettin Marathon  www.maratonszczecinski.pl

Sightseeing am Samstag, Stettin hat eine Menge zu bieten. Man muss nur genau hinsehen....

IMG_3903 (350x263)
IMG_3909 (350x263)
IMG_3913 (350x263)

Nationalmuseum und Regionalverwaltung

da ist jetzt die Verwaltung, drin.

super tolle Verzierungen im Innenbereich

IMG_3920 (350x263)
IMG_3921 (350x263)
IMG_3928 (350x263)

Kaisertor, Teil der alten Stadtmauer

das Schloss der Greifen

IMG_3930 (350x263)
IMG_3931 (350x263)
IMG_3938 (350x263)

die Altstadt

hier kann man es aushalten und gut Pause machen...

am Zentralplatz, auch spätere Marathonstrecke

IMG_3937 (350x263)
IMG_3955 (350x263)
IMG_3906 (350x263)

direkt im Zentrum, da gib es leckers Tyskie (Bier)

Steakhouse mit perfekten Blick auf Oder u. Oder-Terrassen

da konnte man Abends das Steak wieder abspazieren