17. Münster Marathon 2018 - ein Laufbericht von Fritz Rietkötter
Die Rahmenbedingungen des Münster Marathon 2018 waren wieder mal perfekt: sommerliche 20 Grad, leichte Bewölkung, über 9.000 gemeldete Starter aus 30 Nationen. Weit über 300 Künstler an der Strecke, die für Stimmung sorgten, dazu tausende Zuschauer, die aus so manchen Eventpoint eine super Sause werden ließen sowie eine Strecke, die viel Abwechslung verspricht, verknüpft sie doch einen Stadt- und Landschaftslauf. Was will man als Marathonläufer also mehr? Der Münster Marathon nach dem Motto “Pure Lust am Laufen” konnte starten
Los ging es am Sonntag Morgen um 7h Richtung Münster. Die Autobahn ist erfahrungsgemäß frei, da muss man sich nicht mit nervigen Staus herum ärgern. In Münster liegt der Hauptparkplatz am Schlossplatz und damit bequem direkt an der Startlinie. Kleiderbeutelabgabe und Duschbereich sind fix zu erreichen, da gibt es auch in Sachen Zeitplanung keinerlei Hektik.
es war genial “Pure Lust am Laufen”
Ca. 20 Minuten vor dem Start checkte ich in meinem Startblock ein und nach dem einen oder anderen Schwätzchen unter Läufern konnte es schließlich losgehen. Pünktlich um 9h schickte der Ex-Fußballprofi Patrick Owomojela als Ehrengast das Läuferfeld auf die Strecke.
auf den Weg zum Startblock, Schloss Vorplatz
der Start naht
und los, es wurde einfach nur toll
Für mich stand eigentlich kein Zeitplan auf dem Programm. Die ersten 20km sollten knapp unter 6min/km gelaufen werden die dann folgenden 10km mit 6min/km und die letzten, auch emotionalsten 10 km konnten dann so angegangen werden, wie es die Stimmung auf der Strecke hergab. Am Ende würde dann eine Zeit um die 4:15h bis 4:30h stehen. Und wenn es länger dauern sollte, auch egal…
jeder hat so seine Instrumente
grün
beschauliche Straßen
da fehlte nur noch Dean Martin
Münster auf den Beinen
Münster auf dem Balkon
Morgens im ersten Streckenteil ging es zunächst durch Münster. Die ersten gut 15km waren somit für Stadt „reserviert“, was ich dazu nutzte, meine Tempo-Idee von knapp unter 6min/km mit einer Zeit von 5:45min/km umzusetzen. Das Wetter war ideal. Leicht bewölkt und ca. 20 Grad, es lief problemlos dahin. Schon auf den ersten 10km, also so zwischen 9 und 10h, war an der Strecke jede Menge los. Die Münsterer nutzten das gute Wetter, um an den ersten Eventpunkten dem Laufevent Münster Marathon zuzusehen. Viele Anwohner direkt an der Strecke saßen auf ihren Balkonen oder einfach nur im offenen Fenster, um vom eigenen sprichwörtlichen Sofa live dabei zu sein. Eine tolle Stimmung machte sich breit.
tolle Strecke in der Stadt Mitte
kurz vor dem modernen Münster
einmal durch die City
Danke an die vielen tollen Helfer!!
auch morgens schon viel los
tolle Farbtupfer
Über das eigentliche Stadtgebiet ging es schließlich raus nach Nienberge und von dort weiter nach Roxel. Hier hatte die Strecke nicht nur jede Menge Landschaft zu bieten, auch die unangenehmen, langen ganz leichten Steigungen waren jetzt zu bezwingen. Teilweise über mehrere Kilometer zogen sich die leichten Anstiege, die man auf der Strecke kaum sah, die einem aber nach und nach „in die Muskeln gingen“. Gerade zwischen Kilometer 21 und 33 sowie um km38 waren diese unangenehmen Steigungen sehr ausgeprägt.
Ruhe in Münster? das täuscht
ich schmeiß mich weg, die waren richtig gut drauf
irgendwo auf der Landstraße
Wie auch immer, ist ja schließlich Marathon, also weiter. Die langen Geraden zwischen Nienberge und Roxel, die aus dem Münster Marathon auch ein kleines stückweit Landschaftsmarathon machten, verliefen ruhig und rund. Selbst hier, wo außer Wiesen und Felder nichts war, standen Zuschauer und feuerten das Läuferfeld an. Viele Zuschauer waren mit dem Rad da, legten vermutlich bei Ihrer Sonntagstour spontan eine Pause ein und feuerten jeden einzelnen Läufer an. Münster ist eben eine Fahrrad – Hochburg.
Dann rein nach Roxel. Auch hier wieder Stimmung ohne Ende. Nachbarschaftsgruppen, die ihren Frühstückstisch kurzer Hand nach draußen verlegt haben. Ganze Familien, die alles, was Krach machen konnte, zum Anfeuern mit an die Straße gebracht haben. Es hat einfach Spass gemacht, hier zu laufen.
hier wurde es auch nie ruhig
und wieder ein Event Point
und wieder rein in die Zuschauer
Attacke
alle hatten ihren Spass
und jede Menge Anfeuerung
ein wenig Romatik
und dann wieder Stimmung
die kamen nicht von der Stelle :- )
Zwischendurch Puls und Geschwindigkeit checken. Es lief. Die Zeit war genau im Laufrahmen, dass km30 Schild folgte. Ich wurde etwas langsamer, Jetzt die Kraft sparen, die später auf den letzten Kilometern zum Feiern notwendig war, dachte ich noch so bei mir. Wieder so eine kaum merkliche Steigung rauf. Wieder sagten die Muskeln, da ist was und das Gehirn fragte: das willst Du mir jetzt doch nicht als Steigung verkaufen? :- ) ok, Steigungen nennt man normalerweise andere Streckenprofile, aber es blieb dabei, die langen Anhöhen merkte man schon.
die haben Rhythmus im Blut
und die hörte man Kilometer weit
Cheerleader, die waren gut drauf
km40 - jetzt kommen die geilsten 2km
Reggea - Tanz kurz vor km41auf der Multi-Kulti-Meile
und danach ein guter Rotwein - Verpflegung ist wichtig
chließlich km38, nochmal eine echte kurze Steigung rauf. Dann km39, km40. Jetzt, so kurz vor dem Ziel, säumten mehr und mehr Zuschauer die Strecke. Kurz hinter km40 folgte wieder die „Multi-Kulti-Meile mit der Reggae – Band, die auch schon morgens auf dem Hinweg hier für gute Laune sorgte. Jetzt war Party-time angesagt, also erstmal einen Tanz mit dem Reggae – Tänzer machen –geile Stimmung. Schließlich weiter, ein paar hundert Meter später folgte ein Wein Stand. Anhalten und die Verpflegung mitnehmen? Klar! Ich war weit vor meiner persönlichen Zeit und selbst wenn nicht, was soll es… Der Weißwein war gut, der Rotwein schmeckte allerdings besser :- ) Riesen Stimmung hier und weiter.
Die letzten Meter, Gänsehaut Feeling pur, nochmals den Laufrhythmus aufnehmen, diese unglaubliche Stimmung aufnehmen. „Pure Lust am Laufen“ lautet der Slogan vom Münster Marathon. Hier war diese pure Lust zu spüren. Wahnsinn, wieder Musik, die Läufer wurden beim Durchlaufen der Eventpunkte aufgerufen, Cheerleader sorgten für Stimmung, die vielen Zuschauer. Es war einfach nur geil. Dann die letzten zwei Kurven, von weitem hörte man schon die Moderation im Zielbereich. Die letzte Kurve, dann der rote Teppich, die applaudierenden Zuschauer mehrreihig am Streckenrand, die Beflaggung über der Zielgeraden, man lief in einem Korridor aus Spass, Musik und guter Laune.
die Moderatoren waren alle gut drauf
und hatten viel zu erzählen
es wurde emotional
Schließlich blieb die Uhr bei 4:16h stehen, was neben allen Strapazen, die ein Marathon eben auch ist, neben viel Spass und guter Versorgung (selbst mit Weiß- und Rotwein) sowie ein Reggae – Tänzchen, noch eine Top Zeit für mich bedeutete. Münster ist und bleibt ein Top Event zum Einstieg in die Herbstmarathons und macht einfach nur Spass, eben „Pure Lust am Laufen“….
Anschließend gut versorgen im Zielbereich, die warmen Duschen mit gratis Sonne nutzen sowie zum Abschluss noch eine Curry-Pommes-Schranke verputzen. Schließlich müssen die Kohlehydratspeicher aufgefüllt werden :- ) So ging es nach einem erfolgreichen Marathontag wieder Richtung Heimat. Es passte wieder alles, so macht Marathon Spass!
kurz vor der Ziellinie - Gänsehaut Feeling
der rote Teppich - für jeden Finisher das High Light
die sorgten für Warmwasser und die Sonne schien dazu
Münster war mein erster und mein 100. Marathon, jetzt bin ich zum vierten Mal hier gewesen und ich komme wieder, bestimmt!
Die Eindrücke vom 100. Marathon gibt es hier: Münster 2016