Cuxhaven Marathon 2021 - ein Laufbericht von Fritz Rietkötter
Vor dem Lock-Down der letzte „offizielle“ Marathon im Oktober und nach dem Lock-Down der Erste jetzt im Juni. Der Cuxhaven Marathon entwickelt sich anscheinend zu einer Traditionsveranstaltung in meinem Laufkalender. Ob das so kommt, werde ich dann nächstes Jahr im April wissen, wenn für mich dort der dritte Start ansteht. Bis dahin ist aber noch lange hin und zunächst galt es erstmal, diesen Lauf erfolgreich zu finishen.
Wobei, das Thema Tradition darf man hier gerne –wenn auch erst zwei Teilnahmen- vertiefen. Denn der Cuxhaven Marathon bietet traditionell Nordsee, eine tolle Strecke, Deich, Watt, Möwen und …na klar… Wind. Wind von vorn, von hinten und von der Seite. Ein norddeutsches Lüftchen, das auch dieses Mal wieder den Deich und damit die Laufstrecke umwehte. Klasse Geschichte, denn der Schweiss wehte oft genug weg und wenn die Sonne dann mal durch die Wolken lukte, wurde es nicht ganz so warm ..ok, mit der Ausnahme so lange der Wind dahin kommt, wo man läuft…
irgendwann ist es geschafft :- )
Schiffe gucken geht gut in Cuxhaven
Startnummernausgabe mit Corona-Test-Kontrolle
die erste Nummer nach dem LockDown
Mit einer Unwetterwarnung für Niedersachsen und jede Menge Regen ging es früh morgens nach Cuxhaven. Der Blick auf die HandyApp verhiess im Vorwege wenig Gutes. Zumindest für den Marathonstart. Die Halbmarathonis und Kurzstrecken später waren da besser dran, laut App. Maria war für den Halbmarathon gemeldet und hatte geschmeidige 4,5h Stunden Zeit, sich Cuxhaven und die Strecke, auf der wir Marathonis unterwegs waren, ausgiebig anzusehen. Zugegeben, der Tag zuvor mit Abholung der Startunterlagen, einem Eis in der Innenstadt mit Bekannten und einem Wattspaziergang bei 25 Grad war angenehmer, aber jetzt ist ja Laufen angesagt. Also ran an die Kilometer.
meine Nummer
gestartet wurde in Gruppen
erstmal Rhythmus aufnehmen
dann ran an den Deich
und runter vom Deich
und ran an die Nordsee
die schwarzen Punkte können sprechen
Zeit für sich
Wolken und Körbe
Der Start war für 9.10h angesetzt. Traditionell (hört sich auch besser an als Corona bedingt) wurde das Läuferfeld in Gruppen eingeteilt, die sich im Call-Room sammeln und von da auf die gekennzeichneten Plätze geleitet wurden. Von dort schickte der Kampfrichter Reihe für unter Traditionsbedingungen auf die Strecke. Erst Richtung Hafen, dann durch die Fußgängerzone, weiter zum Deich, einmal drüber weg, ran an die Nordsee, wieder übern Deich, am Deichfuss zurück in die Stadt, durch Start/Ziel und das ganze 4 Mal.
Eine schnell erzählte Streckenführung, die es aber sowohl von den Weit- und Ausblicken als auch mit dem Belastungspotential in sich hatte. War es in der ersten Runde noch relativ windstill, zeitweise sogar sonnig, was zu einer stehenden, dunstigen Luft in der Stadt führte, kam nach und nach der Wind auf. Von einer steifen Briese sprechen wir Norddeutschen ja üblicherweise, wenn es etwas weht. In der letzten Runde hätte ich auf diese „Lüftchen“ aber gut gerne verzichten können.
die Ruhe vor dem Wind...
Zaungäste
man war in der ersten Runde für sich
nach dem vierten Mal war schluss, jetzt noch nicht
Sonne gab es auch, schön ists
Deichblicke
Maria auf der ersten Runde
Deich runter
Aber es ist ja Marathon. Also Capy runter ziehen und laufen. Zwischendurch obligatorisch die Zeit und den Puls kontrollieren und weiter laufen. Hin und wieder ein Blick über die Nordsee incl. der vorbei fahrenden Schiffe, dann ein bisschen Möwengeschrei und weiter laufen. Die Zwischenzeiten an den Kilometermarkierungen checken. Dann wieder Wind, diesmal von der Seite. Dann wieder über den Deich und runter an den Deichfuss. Hurra, kein Wind. Dafür aber Sonne und schwups wurde es drückend. Darüber nachdenken, was besser ist, macht keinen Sinn. Denn nach der nächsten Deichbiege gab es eh wieder Wind.
Einmal schreckte ich dann doch aus dieser Routine auf. Da hörte ich rechts neben mir Stimmen, die mich anfeuerten. Rechts neben mir, da ist doch Nordsee, dachte ich bei mir und fragt mich gleichzeitig, ob noch alles ok ist. Stimmen aus dem Nichts sind vermutlich ebenso schwierig wie Stimmen aus dem Wasser. Egal, mal hinschauen dachte ich und nah mit Erleichterung zur Kenntnis, dass da zwei Schwimmer vor sich hintrieben und dem Trubel zuschauten. Mit einem Lächeln lief es weiter.
Aber es ist ja Marathon. Also Capy runter ziehen und laufen. Zwischendurch obligatorisch die Zeit und den Puls kontrollieren und weiter laufen. Hin und wieder ein Blick über die Nordsee incl. der vorbei fahrenden Schiffe, dann ein bisschen Möwengeschrei und weiter laufen. Die Zwischenzeiten an den Kilometermarkierungen checken. Dann wieder Wind, diesmal von der Seite. Dann wieder über den Deich und runter an den Deichfuss. Hurra, kein Wind. Dafür aber Sonne und schwups wurde es drückend. Darüber nachdenken, was besser ist, macht keinen Sinn. Denn nach der nächsten Deichbiege gab es eh wieder Wind
Nordsee mit Sonne
Beschaulichkeit, Konzentration aufs Laufen
immer die Fotografen :- )
meine
Einmal schreckte ich dann doch aus dieser Routine auf. Da hörte ich rechts neben mir Stimmen, die mich anfeuerten. Rechts neben mir, da ist doch Nordsee, dachte ich bei mir und fragt mich gleichzeitig, ob noch alles ok ist. Stimmen aus dem Nichts sind vermutlich ebenso schwierig wie Stimmen aus dem Wasser. Egal, mal hinschauen dachte ich und nah mit Erleichterung zur Kenntnis, dass da zwei Schwimmer vor sich hintrieben und dem Trubel zuschauten. Mit einem Lächeln lief es weiter. Zwischendurch anfeuernde Spaziergänger und gelegentlich rücksichtslose Radfahrer auf der Strecke. Dann auch mal ein paar mitleidige Blicke, deren Gedanken man direkt erahnen konnte. Aus den Strandkörben wieder Anfeuerungen. So ging es durch die Kilometer. Zwischendurch wieder in die Stadt und dann die dritte Runde. Auf dem Deich stand Maria und machte Fotos. Später sass sie gelassen in einem Cafe an der Strecke und feuerte an. ok 4 Stunden muss man rum bringen dachte ich mir, aber sie wird die Cuxhaven Strecke noch erleben …ein bisschen Schadenfreude darf auch sein…
War es in der dritten Runde schon zäh, wurde es jetzt noch schwieriger. Noch mehr Wind, noch weniger Möwen, denn selbst die sassen lieber auf den leeren Strandkörben. Es ging von Kilometer zu Kilometer. Vorletzte Verpflegung, wo nochmals „aufgetankt“ wurde. Alle Helfer hatten immer ein freundliches Wort parat, wirklich klasse. Schließlich rein in die Stadt. Dort kam mir Maria mit einem Lächeln im Gesicht auf Ihrer ersten von zwei Halbmarathonrunden entgegen. Ich dachte nur, mal sehen wieviel Lächeln auf der Zielgerade noch übrig ist. Vorweg genommen sei geschrieben, jede Menge auch wenn die Bemerkung später kam „bei einer Windböe hats mich einen Schritt nach links geweht und die hinter mir mussten lachen… Die letzten Kilometer folgen so dahin. Einmal noch eine Linkskurve und rauf auf die Zielgerade und rüber über die Ziellinie. Traditionell und diesmal nicht coronabedingt ein tolles Gefühl, wenn man weiss, es wieder geschafft zu haben. Die Herausforderungen auf der Strecke bestanden, die vielen Trainingskilometer auf diesen einen Punkt konzentriert. Mit 4:47 blieb die Uhr für mich erfreulicherweise in einem guten Zeitfenster stehen. War dieser erste Lauf nach dem Lock Down ja davon bestimmt, wieder in die Belastung zu kommen und den Laufrhythmus während eines Marathons erneut aufzunehmen
Maria aufn Weg zur Ziellinie
WLTler unter sich
geschafft
Nach der traditionell mit ausreichend Abstand durchgeführten Zielverpflegung ging es erstmal zum Kleiderwechsel, da traditionell ja kein Duschbereich angeboten wurde. Anschließend ein wenig bummeln durch den Startzielbereich und die Atmosphäre einer Marathonveranstaltung aufnehmen und dann sollte eigentlich zwischen gegen kurz nach 15.00h Maria auf ihre Halbmarathon Zielgerade einbiegen. Gesagt getan, fast überpünktlich mit 2:22h kam sie rein und erreichte ebenfalls mit einer Zeit unter 2:30h ihr persönliches Ziel. Der traditionelle Abstands-Schnack im Zielbereich mit dem einen oder anderen bekannten Läufer rundete dann einen tollen Wind-... eh Lauftag ab.
Unter den traditionellen Coronabedingungen eine solche Veranstaltung nun schon zum zweiten Mal durchzuführen, erfordert an die Gesamte Orga und alle Helfer ein riesen Dankeschön. Sicherlich gibt es auch den einen oder anderen Kritikpunkt, aber was soll es. Tolle Strecke und so sollte auch im nächsten Jahr, dann im April, diese Traditionsstrecke wieder angegangen werden. Ich bin auf jeden Fall dabei.
der Kuchen-Orga-Chef, war lecker!! Danke Viola!
Fachgespräche
andere sitzen auf Baumpfählen, obs am Laufen liegt?