Gemeinsam Laufen in unserer Region. Die individuelle Fitness stärken, Stress abbauen und Spass beim Laufen unter Gleich- gesinnten. Der Wildeshauser Lauftreff bietet mehr als “nur Laufen!” Der Slogan “Fitness und mehr!” ist Programm.

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Cuxhaven Marathon - ein Laufbericht von Fritz Rietkötter

Nordsee, Sonne Sandstrand, Wellen, Strandkörbe, flanierende Menschen, weiter Blick übers Meer, Schiffe, Kitesurfen, Drachen… man könnte glatt denken, dass es sich um einen Sommerurlaub handelt aber weit gefehlt. Es fehlt in der Aufzählung: Wind, Regen, Anstrengung, 42,195km, lange Passagen, Deich rauf und runter, Verpflegungsstationen…. In Summe ergibt das den Cuxhaven Marathon 2020 unter Corona – Bedingungen. Die Veranstalter haben sich allergrößte Mühe gegeben, einen Marathon unter Abstands- und Hygieneregeln auf die Beine zu stellen. Nur das Lüften fehlte, war bei dem Wind aber auch nicht wirklich notwendig, naja und Fenster gabs ja auch keine :- ) Herausgekommen ist eine tolle Veranstaltung die zeigt, dass es auch in Corona Zeiten funktioniert, einen Marathon stattfinden zu lassen.

Los ging es am Samstag bei herrlichem Wetter mit dem Abholen der Startunterlagen. In diesem Fall war das lediglich die Startnummer. Ok, reicht auch. Den ganzen Werbekram braucht eh keiner.

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geschafft - Cuxhaven Marathon

Einzig Petrus hat sich etwas im Termin geirrt. Am Samstag gab es herrliches Herbstwetter mit Sonne und viel blauem Himmel und blauer Nordsee. Da hat sich Petrus echt ins Zeug gelegt. Blöde nur, dass das am Sonntag ganz anders aussah.

Am Marathon Morgen startete ich um kurz vor 7h von zu Hause. Fix über die Autobahn direkt auf den Parkplatz Stadt Mitte in der Nähe der Startlinie. Perfekte Anreise dachte ich mir noch. Nachdem ich das Start/Zielgebiet angeschaut hatte blieb Zeit, die richtigen Laufklamotten auszuloten. Es regnete, der Wind war frisch –ok eher kühl und die Wolken hingen tief über Cuxhaven. Laut Wetterbericht sollte sich das mit dem Regen noch ändern, der Rest eher nicht. Also habe ich mir für die windabweisende Variante entschieden. Im Nachhinein betrachtet, war das genau richtig.

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der Block C im Startkorridor

meinen Startplatz gefunden

nochmal etwas Stimmung

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und dann Reihe für Reihe los

durch die Stadt

unten am Deich

Dann war Marathon Start unter Corona Bedingung angesagt. Die Läufer fanden sich auf Basis Ihrer Startnummer in klar definierten Startbereichen ein. Von dort ging es mit Abstand in Call-Room und von dort weiter in den Startkanal. Alles unter Anweisung von Ordnern, da ging nichts schief. Im Startkanal hatte jeder Läufer seinen festen Platz. Die Startnummern waren mit Kreide auf die Straße gemalt, immer 100 Läufer je Block. Es ging fast zu wie beim Formel1 Rennen, nur das die Startreihen auf Anweisung der Ordner mit Abstand auf die Strecke geschickt wurden.

Für mich fiel der imaginiere Startschuss um 9.17h. Also über die Startlinie und los. Vor mir lagen nun 4 Runden a ca. 11km durch die Cuxhavener Innenstadt, entlang der Nordsee und wieder zurück über Start/Ziel. Eine tolle Strecke. Hatte man zunächst die Fußgänger Zone von Cuxhaven unter den Füßen, ging es von dort über ein paar Nebenstraßen an den Deich. Auf der Landseite verlief die Strecke so knapp 3km, bis sie einmal über den Deich und dann über die Nordseepromade wieder zurück in die Stadt führte.

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auf den Deich rauf

Weitblick

Promenade

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Nordseeluft mit Schiffen, wie im Bilderbuch :- )    /C

Soweit, so gut. Alles sehr flach, was auch irgendwie logisch an der Nordsee ist. In der Stadt kein Wind, auch ok. Aber danach kam Runde um Runde, was kommenden musste, es kam der Wind. Knuffig warm wurde es einem wahrlich nicht, denn mit dem Wind kam die sprichwörtliche frische Brise. Am landeinwärts liegenden Weg am Deichfuß hiess es jedes Mal Capy runter ins Gesicht ziehen und durch. Zu sehen gab es außer Wegstrecke eh nichts. Es sei denn, man wollte die grauen Wolken bewundern… Wind kann schon zermürbend sein und bei drei von vier Runden hatte man stets die Gewissheit, da nochmals durch zu dürfen -eh müssen. Da weit und breit auch keine Möve zugegen war, durfte man sich sicher sein, dass sich das Wetter in absehbarer Zeit auch nicht ändert. Und klagen übers Wetter macht bekanntlich eh keinen Sinn... :- )

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das Wetter war Norddeutsch

und weiter

Nordsee am Morgen

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ein bischen Skyline

Cuxhaven Stadt

Gegenverkehr mit Abstand

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da wollte die Nordsee auch mitlaufen

Die Entschädigung folgte aber postwendet. Nachdem man sich den Deich am Ende der Passage ebenfalls bei Gegenwind hochgekämpft hatte, folgte ein toller Weitblick über die aufgewühlte Nordsee, entlang des Cuxhavener Sandstrand und über die Strandkörbe hinweg. Von der Deichkrone ging es in einer Rechtskurve direkt auf den Strandweg. Dort hielt sich der Wind wieder in Grenzen. Also wieder Laufrhythmus aufnehmen und weiter. Nach einer weiteren Rechtskurve hatte man schließlich die Skyline des Hafens vor Augen. Die Nordsee schimmerte zeitweise silbern, einige Container- und Tankerschiffe liefen ein bzw aus. Eine tolle Kulisse.

Schnell wurde man aber auch wieder daran erinnert, dass Marathon war. Tempo halten, den kalten Wind aus den Muskeln kriegen, zwischendurch den Puls kontrollieren. Es wurde zäher und zäher, wie Marathon nun mal auch ist. Wieder durch diesen nervigen, aufreibenden Wind. Da das Läuferfeld in

Etappen gestartet wurde, hatte man zwar Läufer im Blick, dennoch war man allein. In dem Bereich um km 27 bis 36 reduziert sich das Laufen schließlich auf den eigenen Kampf gegen den Wind und gegen die Uhr. Hin und wieder ein Blick über die Nordsee und dann weiter, immer weiter.

So vergingen die Kilometer, so vergingen die Runden. Raus aus der Stadt, ran an den Deich und wieder in den Wind, rauf auf den Deich und abermals entlang der Nordsee und zurück in die Stadt. Schließlich stand die letzte Runde an. Ein letztes Mal diesen Wind aushalten. Es war kurz nach Mittag und immer noch ziemlich frisch. Die Menschen an der Nordsee hatten dicke Jacken, zum Teil Handschuhe an und Mützen auf. Einmal noch entlang der Nordsee und den Ausblick genießen, das Tempo halten, den Puls kontrollieren. Mittlerweile schwappte die Nordsee auf den Strandweg. Es wurde ungemütlich.

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Impressionen

SambaGruppe auf Norddeutsch

hübsche Zuschauer, aber eher nicht Norddeutsch ;- )

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ups, die Sonne

und wieder Strand

und noch mehr Strand

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geschafft - Cuxhaven Marathon

Schließlich rein in die Stadt und rauf auf die Ziellinie. Wieder diese letzten Kilometer, diese letzten Meter aufnehmen. Wieder dieses tolle Gefühl, es geschafft zu haben. Das Zeitziel für mich hiess einen 6min/km Schnitt zu laufen, also eine Zielzeit von 4:12h. Stehen geblieben ist die Zeit bei 4:11:43h, das nennt man dann wohl Punktlandung.

Der Cuxhaven Marathon ist eine kleine aber feine, sehr gut organisierte Laufveranstaltung, wo man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte, dass es unter Corona Bedingungen zu eng wurde. Das Läuferfeld war diszipliniert und selbst Petrus hatte zum Schluß auch noch seinen Terminfehler bemerkt und die Sonne etwas scheinen lassen, was will man mehr…. Ich werde in meinen Terminkalender auf jeden Fall wieder etwas Platz lassen, um ein weiteres Mal in Cuxhaven zu starten. Mal sehen, wie sich die Nordsee dann anfüllt.                                      /C = Copyright instagram: @andreashellmerphotography