Gemeinsam Laufen in unserer Region. Die individuelle Fitness stärken, Stress abbauen und Spass beim Laufen unter Gleich- gesinnten. Der Wildeshauser Lauftreff bietet mehr als “nur Laufen!” Der Slogan “Fitness und mehr!” ist Programm.

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Amsterdam Marathon 2016 - ein Laufbericht von Fritz Rietkötter

Amsterdam Marathon, einer der Großveranstaltungen in Europa, wo man eigentlich einmal gewesen sein sollte. Über 40.000 Läufer auf den Hauptdistanzen 8km, Halb- und Marathon. Dazu jede Menge Multi-Kulti-Kulti, Spektakel an der Strecke und nicht zuletzt die beeindruckende Stadt Amsterdam mit ihren Gegensätzen von moderner Architektur und historischen, landestypischen Bauten. Und mitten drin der Wildeshauser Lauftreff mit 33 Aktiven (Läufer und Fanbegleitung). Dass das eine spannende Fahrt würde, war schon im Vorwege klar.

Los ging es am Samstag Morgen, pünktlich um 6.00 Uhr. Das WLT.Team fand sich auf dem Parkplatz am Kreishaus Wildeshausen ein, von wo es mit einem eigenen Bus in Richtung Amsterdam ging. Unsere Bus – Crew machte, dass kann man zweifelsfrei festhalten, einen super Job. So konnte es also stressfrei auf die Reise gehen. Dem ersten Anschein folgend mag es sich mit 6Uhr noch etwas früh angefühlt haben, später bei der Startunterlagenausgabe auf der Marathon-Messe zeigte sich aber, dass die Zeit gut gewählt war. Denn so bekamen wir vor dem großen Teilnehmerandrang unsere Startunterlagen und mussten nicht unnötig viel Zeit mit warten verschwenden. Außerdem konnten wir bei der traditionellen Kaffee-Kuchen-Pause zur Streckenhalbzeit in aller Ruhe unseren Kuchen verdrücken und die Busfahrt nach Amsterdam so gemütlich halbieren. Nach der Marathon - Messe stand schließlich noch das WLT.Rahmenprogramm auf der Tagesordnung. Als erstes Ging in die tolle Stadt Utrecht, wo wir u.a. eine historische Grachtenfahrt unternahmen und anschließend

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stressfrei im Hotel ankamen. Dort stand nicht nur schlafen auf dem Programm, sondern auch die die eigene WLT.Pasta-Party. Das eine solcher Programm-Punkt nicht ohne viel Spass und gute Laune „abgearbeitet“ wurde, kann man sich vorstellen.

Der nächste Morgen startete um 6.00 Uhr mit dem Frühstück im Hotel und der ewig gleichen Frage, was zieht man zum Laufen an? Interessant war zu beobachten, dass alle hell wach und guter Dinge waren. Es konnte also gut gestärkt und mit der hoffentlich richtigen Laufbekleidungsauswahl in einen erlebnisreichen Tag gehen, der viele Erwartungen übertreffen sollte.

Bekam man schon am Vortag einen kurzen Einblick, was es bedeutet, auf einer Lauf-Großveranstaltung dabei zu sein, wurde es am Sonntag Morgen noch grandioser. Von der Kleiderbeutelabgabe ging es ins Olympia Stadion. Es war ein riesen Gewusel vor und neben dem Stadion und dennoch blieb alles ruhig und perfekt strukturiert. Als erster Block sammelte sich das Hauptfeld der Marathonläufer im Olympia Stadion von Amsterdam, da wo später alle Läufe ins Ziel kamen. Über 14.000 Läufer in 6 Startfelder unterteilt. Dazu auf den Rängen die Zuschauer sowiedie Stimmungsmusik aus den überdimensionalen Boxen, die überall aufgestellt waren. Das war bereits früh Morgens der erster emotionaler Höhepunkt. Das Wetter mit leichtem Niesel und frischen 8 Grad war auch optimal, es konnte als losgehen.

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Um 9.30h wurden schließlich zunächst die Eliteläufer auf die Strecke geschickt und anschließend Startblock um Startblock an in den Startkorridor geführt. Über uns kreiste ein Hubschrauber, auf riesigen Videowänden hatten alle einen super Überblick, was da genau im Stadion passierte. Dazu hin und wieder die Live Schaltung zu den schnellen Kenianern, die später sogar einen Streckenrekord aufstellten. Das beeindruckend jeden.

Unser WLT.Marathon Team war mitten drin. Erst die Stimmung aufsaugen, dann selber auf die Strecke. Es war einfach genial. Auf den Rängen haben wir dann auch unsere Halbmarathonis und 8km-Läufer gesehen, die sich dieses Spektakel aus „sicherer Position“ angeschaut haben. Wissentlich, dass sie später alleine bei den Halbmarathonis mit fast 18.000 Starten selber an der Startlinie stehen werden.

Dann ging es los. Unser Startblock wurde an die Startlinie geführt. Schließlich setzen wir uns in Bewegung, erst eine langsame Runde durchs Stadion, dann durchs Marathontor raus in die Stadt und das Umland. Jetzt war es also soweit.  Jetzt galt es, das eigene Laufziel zu erreichen. In diesem Fall hieß es, einen tollen Marathon zu genießen, den Flair von Amsterdam aufzunehmen und „ganz nebenbei“ für Maria der Motivationscoach zu sein. Die wollte eigentlich mit einer Zeit von knapp unter 5 Stunden ins Ziel und damit die Frankfurter Zeit bestätigen. Aufgrund des fast perfekten Laufwetters wurde dieses Ziel jedoch schnell korrigiert. Die ersten 10km liefen optimal. Immer eine Geschwindigkeit von um die 6:20min/km bescherten eine erste Zwischenzeit von 1:03h auf 10km. Dann folgte wieder 1:03h auf den nächsten 10km, so dass wir mit 2:06 durch die 20km – Marke liefen. Ich rechnete die Endzeit hoch und es war wurde klar, dass wir Marias persönliche Bestzeit von 4:44h knacken können. Wir mussten „nur“ die unausweichlichen körperlichen Tiefs auf dem zweiten Teil des Marathon halbwegs gut durchstehen, dann sollte es klappen.

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Aber was passierte da eigentlich genau auf den ersten 20km? Nachdem es aus dem Olympiastadion raus ging, folgte erst eine kurze Strecke durch die Stadt und anschließend schon der erste Höhepunkt, es ging direkt durch das Rijksmuseum . Das Läuferfeld passierte die Museumspassage die die Amsterdamer Innenstadt mit dem Süden von Amsterdam verbindet. Das Rijksmuseum zieht Jahr für Jahr hunderttausende Besucher aus der ganzen Welt an und wir liefen mit 14.000 Marathonis da einfach mal durch. Später folgten auf gleichem Streckenteil die 8km und Halbmarathonis. Einfach beeindruckend.

Von dort aus ging es in Richtung der Amsterdamer Skyline. Vorher noch an einen Streckenteil, wo sich das Läuferfeld sozusagen begegnete. Auf der gegenüber liegenden Seite bei ca. km5 kamen uns die Läufer entgegen, die den Skyline – Teil schon hinter sich hatten. Entlang von beeindruckenden Hochhäusern ging es schließlich weiter. Dann kamen wir an den Punkt, wo uns das 8km Läuferfeld auf der Gegenseite entgegen kam. Auf beiden Seite der 4-spurigen Straße die Zuschauer, die ordentlich Stimmung machten, da drin die zweigeteilte Laufstrecke. Stimmung pur.

Dann weiter durch Amsterdam und ran an die Amstel. Hier ging es jetzt ca. 7,5km auf der einen Flussseite Richtung Amstel und dann auf der anderen Seite wieder zurück Richtung Amsterdam. Vorbei an stattlichen Herrenhäusern und einigen Mühlen, die dürfen ja nun wahrlich nicht fehlen. Dieser eher ländliche Streckenabschnitt bietet tolle Weitsichten und man kann auf der Gegenüberliegenden Flußseite die zurückkommenden Läufer sehen, dazu viel Unterhaltung auf und neben dem Fluss. Außerdem läuft man auch auf einem Teil der ehemaligen Olympiastrecke. Es wurde nie langweilig. Auf der anderen Fluß-Seite durchläuft man schließlich die Halbmarathonmarke. Und das war wieder der Zeitpunkt für die Zeitkontrolle. Maria lief neben mir ruhig und rund. Alles schien im Lot. Manchmal ein etwas verzerrter Blick, aber es ja Marathon. Die Hochrechnung der Zielzeit lag weiter im gesteckten Rahmen, also weiter.

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Nun galt es unbedingt, das Tempo zu halten. Denn 4:44h standen als „korrigiertes Ziel“ auf dem Programm. Jetzt wurde die Strecke aber auch, im Vergleich zum ersten Teil, anspruchsvoller. Lange, leichte Steigungen, hin und wieder über Brücken und dann diese langen graden Straßen durch Amsterdam, die auch den Laufgeist forderten. Maria hielt ihr Tempo und durchlief die dritten 10km 1:06h. Das war top. Wir kamen auf diese Weise mit ausreichend viel „Zeitüberschuss“ in den Teil des Marathons, wo der eigentliche Marathon erst beginnt, nämlich um die Kilometer 30 – 40. Hier merkt man jeden Schritt, hier beginnen die Leiden der Marathonläufer. Wir nahmen etwas Geschwindigkeit raus, liefen langsamer durch die Verpflegungszonen und konnten dennoch Zeiten um die 6:50min/km halten. Der Laufrhythmus hielt, trotz aller Strapazen. Das eine oder andere Lächeln auf Marias Gesicht verriet, dass die Grundkonstitution stimmte.

Eigentlich gab es viel zu lachen. Überall an der Strecke die unzähligen DJs. Die auf speziell preparierten VW-Bussen, Minis, LKWs und anderen fahrbaren Untersätzen Ihre Soundanlagen montiert hatten und dem Läuferfeld mächtig Bass und jede Menge Stimmungslieder auf die Ohren gaben. Dazu das geniale Publikum, das keine Gelegenheit ausließ, die Läufer lautstark zu unterstützen. Tanzend und singende, eine unglaubliches Atmosphäre, die sich den Läufern bot. Man musste einfach mitgerissen werden.  Dann weiter Richtung Ziel, entlang von Grachten, von Zuschauerspalieren. Alle waren gut drauf. An der Strecke standen zudem immer wieder Mitglieder des Mental-Support-Teams des Veranstalters. Das waren junge Leute, die an „schwierigen“ Stellen postiert wurden, um die Läufer gezielt anfeuern. Bei aller Euphorie durfte man allerdings nicht vergessen, es war Marathon. Das hieß, Maria anfeuern (was nicht immer leicht war), Zwischenzeiten kontrollieren, Geschwindigkeit konstant halten und wieder ran an die Verpflegung. Jetzt war auch die Zeit, wo ich zum Wasserträger „umfunktioniert“ wurde. Maria lief durch die Verpflegung, ich holte Wasser, Banane und oder Elektrolytgetränke. Lief auf und sie legte nach dem ganzen Trubel an den Verpflegungsstellen Ihre „Auftankphase“ ein. So blieb sie im Laufrhythmus und ich konnte mich nützlich machen… Naja und nützlich machen hiess auch, die Zuschauer am Streckenrand zu motivieren, ihre Anfeuerungen fürs Läuferfeld weiter hoch zu halten. Da musste man einfach auch mal ein kleines Lied anstimmen: ohne Holland fahren wir zur EM. Ich hatte allterdings vorher geprüft, ob die Absperrungen in Ordnung waren :- ) Alle hatten Spass und mich keiner deswegen in die Menge gezogen. Also weiter. Wieder auf Maria auflaufen, motivieren, Zeiten kontrollieren, Marathon laufen eben.

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Schließlich ging auf die letzten Kilometer, hier kann man alles Gewinnen und alles verlieren. Hält die Fitness? Maria hatte sich wieder erholt, hatte ihren Tiefpunkt um km34 überstanden. Wir hielten aber weiter unser ruhigeres Tempo. Damm kam das 40km-Tor in Sicht. Beim Durchlaufen ein letzter Blick auf die Uhr. Jetzt konnte nichts mehr passieren dachte ich noch bei mir. Wieder Maria anfeuern. Km41, es lief. Dann von weitem der Blick auf die Rechtskurve vor dem Station. Dahinten liegt das Ziel. Die Zuschauerreihen werden noch enger. Musik, applaudierende Zuschauer. Endlich erreichten wir die Rechtskurve. Von links hörte ich plötzlich unsere Namen. Einige unserer 8km – Läufer standen an der Strecke und feuerten uns an. Genial, toll. Schließlich durchs Marathontor und rein ins Stadion. Da wo es morgens auf die Strecke ging hatten wir jetzt die letzten Meter unter den Füssen. Direkt am Einlauf zur Aschenbahn stand eine gut 20köpfige Sambagruppe, die die Stimmung nochmals anheizte. Schließlich die letzten 200Meter. Diese berühmten Meter, für die man sich quält, für die man trainiert. Die Ziellinie, darüber die große Digitaluhr, wieder einer dieser emotionalen Zieleinläufe. Die Freude, es abermals geschafft zu haben, egal der wievielte Marathon es ist. Und dann war es tatsächlich vollbracht, bei 4:38h blieb die Zeit stehen. Im Zielbereich fanden sich schnell die anderen WLT.Marathonis wieder, die grünen WLT.Shirts sind schließlich nicht zu übersehen. Alle waren geschafft und zugleich glücklich ob der erreichten Ergebnisse.

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Nach dem Duschen fand sich schließlich nach und nach das gesamte WLT.Team am vereinbarten Treffpunkt ein. Alle mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, wohl wissend, dass sehr gute persönliche Laufzeiten erzielt und ein ereignisreiches Laufwochenende erlebt wurde.

Will man diesen Lauf zusammenfassen, fällt mir sofort das Zitat eines WLTlers ein, dass das Wochenende gar nicht besser hätte beschreiben können:  „Der Lauf war für mich ein sehr persönliches und emotionales Erlebnis. Dabei war gar nicht der Zieleinlauf entscheidend, sondern meine Eindrücke auf der Strecke. Ich habe wirklich die ganzen Strecke genossen. Es war ein permanentes Wechselspiel aus super Stimmung, Anstrengung, Gemeinschaft, individuellem Lauf, Schmerz, Unterstützung und vieles mehr.“ Irgendwann werde ich wieder kommen, ganz sicher. Denn der Amsterdam Marathon ist eine Reise wert.

 

Die Ergebnisse im Einzelnen (Name | Distanz | Zeit)

Leider hat der Amsterdam Marathon nur die Marathonstrecke mit AK-Plätzen ausgewertet. Aber die sind eh nur Schall und Rauch:

Ralf Lietz

TCS Amsterdam Marathon

3:38:48

419

Wolfgang Jürgens

TCS Amsterdam Marathon

3:51:56

970

Marc Thesing

TCS Amsterdam Marathon

4:07:20

1084

Frank Stöver

TCS Amsterdam Marathon

4:36:18

1462

Josef Varnhorn

TCS Amsterdam Marathon

4:36:35

1472

Fritz Rietkötter

TCS Amsterdam Marathon

4:37:56

1484

Maria Schmitt

TCS Amsterdam Marathon

4:37:57

204

Holger Heuermann

TCS Amsterdam Marathon

4:41:40

1505

Dennis Davedeit

TCS Amsterdam Marathon

4:41:40

1506

Sandra Kürbis-Edzards

TCS Amsterdam Marathon

4:47:09

413

Matthias Webendörfer

TCS Amsterdam Marathon

4:47:09

1527

Alwin Koch

Mizuno Halve Marathon

1:58:05

5061

Carsten Paterssen

Mizuno Halve Marathon

2:00:17

5563

Andreas Meyer

Mizuno Halve Marathon

2:00:54

5667

Heiner Henkensiefken

Mizuno Halve Marathon

2:02:03

5847

Peter Dietmann

Mizuno Halve Marathon

2:15:13

7353

Daniel Borchers

Mizuno Halve Marathon

2:23:59

4842

Panja Heuermann

Mizuno Halve Marathon

2:24:00

4773

Heike Kosten

Mizuno Halve Marathon

2:24:01

4774

Susanne Lüken

Mizuno Halve Marathon

2:24:01

4777

Gunda Knickmann

TCS 8 kilometer

42:57

244

Horst Fiebig

TCS 8 kilometer

46:34

946

Astrid Maas

TCS 8 kilometer

46:45

650

Uta Leukering

TCS 8 kilometer

49:34

1080

Evelin Varnhorn

TCS 8 kilometer

54:36

1684

Christine Stelzig

TCS 8 kilometer

55:16

1756

Ina Henkensiefken

TCS 8 kilometer

1:03:08

2166

Patricia Webendörfer

TCS 8 kilometer

1:03:40

2181

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